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Bongolava Waldkorridor

Zusammen gegen das Feuer – gemeinschaftliches Brandbekämpfungssystem im Bongolava Waldkorridor

Der Bongolava Waldkorridor wurde 2006 als Schutzgebiet in Madagaskar eingerichtet. Das Gebiet im Nordwesten der Insel ist ein 606km2 großes Mosaik aus Grassavannen, flachen Seen und trockenen Laubwäldern, die als eines der am meisten gefährdeten Ökosysteme Madagaskars gelten. In der Folge des Putsches 2009 sind wichtige Finanzmittel verlorengegangen und Bongolava wurde für einen Zeitraum von etwa fünf Jahren ohne aktives Management zurückgelassen. Die gleichzeitig hohen Nahrungsmittelpreise führten dazu, dass diese Wälder als „verwaiste Schutzgebiete“ für die Nahrungsmittelproduktion großflächig gerodet wurden.

Heute beherbergen die verbliebenen Waldfragmente im Bongolava mehrere Lemurenarten, u.a. den vom Aussterben bedrohten Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli) und den stark gefährdeten Otto-Wieselmaki (Lepilemur otto). Die größte Gefahr sind weiterhin die Brandrodung der Waldflächen zur Gewinnung von Ackerland und die Herstellung von Holzkohle. Neben den menschengemachten Bränden kommen verheerende Waldbrände natürlichen Ursprungs hinzu.

Fikambanana Bongolava Maitso (FBM), die seit 2015 als lokale NGO die Verwaltung des Schutzgebiets übernommen hat, schützt die verbliebenen Wälder vor der Brandgefahr. Durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Artenschutz werden 15km lange Brandschutzwälle eingerichtet und ein Überwachungssystem etabliert. Neben 12 aktiven Rangern werden 120 lokale Bewohner ausgebildet und in die regelmäßigen Brandschutzpatrouillen einbezogen. Diese Maßnahmen werden einen langfristigen Schutz der Wälder in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung gewährleisten.

Projektsteckbrief

Arten

Coquerel-Sifaka (Propithecus coquereli) (CR); Otto-Wieselmaki (Lepilemur otto) (EN)

Bedrohungen

Lebensraumzerstörung durch Umwandlung in Ackerflächen und Abholzung, natürliche Waldbrände

Projektziele

Errichtung von Brandschutzwällen und Schutzpatrouillen zur Eindämmung der Zerstörung durch Waldbrände