gibbon pair

Gelbwangen-Schopfgibbon

Meistersänger im Regenwald

Wie viele andere Primatenarten auch zählen Gibbons zu den gefährdetsten Tieren der Welt. Darunter befindet sich auch der Nördliche Gelbwangen-Schopfgibbon (Nomascus annamensis), eine Gibbonart, die in Süd-Vietnam, Laos und im Nordosten Kambodschas vorkommt. Die Gelbwangen-Schopfgibbons verdanken ihren Namen ihrer charakteristischen Färbung: Im Gegensatz zu den leuchtend hellgelben Weibchen und Jungtieren haben Männchen ein schwarzes Fell, nur ihre Wangen sind gelb.

Über den Gelbwangen-Schopfgibbon ist aktuell wenig bekannt und es gibt keine genauen Informationen, wie viele Tiere noch in ihrem Lebensraum überlebt haben. Doch aufgrund eines geschätzten Populationsrückgangs von mindestens 50 % in weniger als 50 Jahren wird die Art auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingestuft. Akuter Lebensraumverlust, Jagd für Fleisch, traditionelle Medizin und der Haustierhandel gefährden das Überleben der letzten Vertreter dieser spektakulären Art und erfordern dringende Schutzmaßnahmen.

 

 



Projektinformationen

Zielart:
Nördlicher Gelbwangen-Schopfgibbon
(Nomacsus annamensis)

Projektort: Vietnam

Projektdauer: Seit 2016

 

 

 

 


 

 

 Durchführende Organisation vor Ort 

 

   

 

Projektziel

Seit 2016 unterstützt die Stiftung Artenschutz die ZGF bei der Durchführung von Monitoring- und Sensibilisierungsaktivitäten, um die Tiere und ihre Lebensräume zu schützen. Diese Maßnahmen sind Teil des ZGF-Programms “Waldschutz in den zentralen Hochländern Vietnams", das seit 2010 besteht.

 

Ziel ist es, den Lebensraum der Gibbons großflächig unter Schutz zu stellen und so ein Überleben dieser Art dauerhaft zu sichern. 

Zu Projektbeginn lag der Schwerpunkt der Artenschutzaktivitäten auf dem Kon Ka Kinh Nationalpark und wurde später auf das Kon Chu Rang Naturreservat ausgedehnt. Diese beiden Schutzgebiete gehören zu den wichtigsten Lebensräumen des Gelbwangen-Schopfgibbons. Ein großer Erfolg und Meilenstein für den Gibbonschutz war daher die Gründung des UNESCO-Biosphärenreservats Kon Ha Nung, dessen Kernzone der Kon Ka Kinh Nationalpark und das Kon Cha Rang Naturschutzgebiet bilden.

Maßnahmen

Im Rahmen des geplanten Projektes sollen verschiedene Lösungsansätze umgesetzt werden:

  • Effektive Grenzen für das neue Schutzgebiet, die die Ökologie des Waldes und der wichtigsten Arten widerspiegeln und am besten erhalten. Dazu sind umfassende Erhebungen, Landschaftsbewertungen und Beratungen notwendig.
  • Etablierung und Ausbildung eines Community-Conservation-Teams (CCT) zur Aufstockung des staatlichen Personals und als Übergangsmaßnahme zum Waldschutz, bis die staatliche Rangertruppe für das neue Schutzgebiet voll ausgebildet und etabliert ist.
  • Mittelfristig soll eine einzige zuständige Verwaltungseinheit (protected area management board) für das neue Schutzgebiet gebildet werden und die verschiedenen momentan zuständigen Einheiten aus den verschiedenen Distrikten ablösen. Dies soll ein effizienteres Parkmanagement ermöglichen.
  • Zur Erfassung des illegalen Wildtierhandels mit Schwerpunkt auf Primaten im gesamten Distrikt Kon Plong, soll ein Freiwilligennetzwerk errichtet werden, das die Überwachung und Berichterstattung unterstützt und Hinweise zur Unterstützung der Strafverfolgung liefert.
  • Die Schutzgebietsausweisung soll am Ende eines partizipatorischen Prozesses, unter Einbeziehung aller Interessensgruppen auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene erfolgen.
  • Verbesserte Ranger-Ausbildung, um die Gibbons vor Wilderei zu schützen
  • Gezieltes Monitoring zur Erfassunge der Gibbonbestände, Aufdecken von Wilderei und deren Verfolgung in Kooperation mit den zuständigen Behörden.

Die ortsansässige Bevölkerung wird in alle Maßnahmen und Entscheidungen intensiv miteingebunden.

Lokale Bevölkerung

Die ortsansässige Bevölkerung wird durch Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit lokalen Schulen für den Gibbonschutz sensibilisiert.

Zudem werden die lokalen Einwohner in alle Maßnahmen und Entscheidungen intensiv miteingebunden. Nur so kann ein erfolgreicher Schutz der Gibbons gelingen.

Project Partner / Supporters

Seit 2016 engagiert sich eine besondere Allianz aus inzwischen 30 Partnerzoos gemeinsam mit der Stiftung Artenschutz für den Schutz der Gibbons in Vietnam. Die von den Zoos bereitgestellten Mittel fließen direkt in die Arbeit der lokalen Partner vor Ort.

Initiiert wurde diese Allianz vom britischen Zooexperten und Autor Anthony Sheridan, der das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch mit großem persönlichen Engagement begleitet

Das Projekt wurde auch im Rahmen der Kampagne "Zootier des Jahres" gefördert.

 

Gold Sponsor:
Halle Zoo, Karlsruhe Zoo, Pairi Daiza, Rostock Zoo, Wroclaw Zoo

Silver Sponsor:
Berlin Zoo, Hannover Zoo,  Heidelberg Zoo, Hellabrunn Zoo, Lithuanian Zoological Gardens, Allwetterzoo Münster, Osnabrück Zoo, Zoo Praha, Schmiding Zoo, Sóstó Zoo, Wilhelma Stuttgart,  Zooverein Wuppertal e.V.


Bronze Sponsor:
Bratislava Zoo, Zoo di Pistoia, Salzburg Zoo, Sosto Zoo, Zoo Warszawa