Atelopus ignescens slideshow

Quito-Stummelfußkröte

Ein Aktionsplan zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Quito-Stummelfußkröte


Die Quito-Stummelfußkröte (Atelopus ignescens) war früher weit verbreitet, bis sie die in den späten 1980er Jahren verschwand. Die Art wurde 2016 wiederentdeckt, doch über ihren aktuellen Status ist aktuell nichts bekannt. Ein Notzuchtprogramm wurde im Centro Jambatu de Investigación y Conservación de Anfibios in Equador gestartet. In situ Schutzmaßnahmen, die den Erhalt der verbleibenden Wildpopulation in ihrem natürlichen Lebensraum gewährleisten können, bleiben jedoch bis heute aus. Die Quito-Stummelfußkröte kommt in einem einzigen Gebiet vor – das Angamarca Tal. Menschliche Aktivitäten (Landwirtschaft und Viehzucht) und invasive Arten (Regenbogenforellen) zerstören den ohnehin begrenzte Lebensraum, beeinträchtigen die Fortpflanzung und gefährden vermutlich das Überleben der Art.


Im Jahr 2021 wurde mit Unterstützung der Stiftung Artenschutz und der Amphibian Survival Alliance ein In-situ-Erhaltungsprojekt ins Leben gerufen. Seither setzt sich die Jambato Allianz aktiv für den Schutz der Art ein und arbeitet eng mit der lokalen Bevölkerung zusammen. Der Dialog mit den Gemeinden ist ein zentraler Bestandteil der Initiative – nur durch gemeinsames Engagement und nachhaltige Schutzstrategien kann das Überleben der Kröte langfristig gesichert werden. Durch diese Zusammenarbeit konnten bereits erste Erfolge erzielt werden: Die Kröte wurde als Symboltier der Region anerkannt, ihre Abbildung in offizielle Grafiken aufgenommen und der 21. April als "Tag der Quito-Stummelfußkröte" ausgerufen. Zudem wurde das Verbreitungsgebiet als "Jambato-Schutzgebiet" benannt – jedoch fehlt bislang eine offizielle rechtliche Absicherung. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Ernennung des Gebietes zum Alliance for Zero Extinction (AZE)-Schutzgebiet, wodurch Angamarca als Schlüsselregion für den weltweiten Artenschutz anerkannt wurde. 


Trotz dieser Fortschritte gibt es weiterhin massive Herausforderungen. Der Bestand der Quito-Stummelfußkröte wird auf weniger als 250 bekannte Individuen in freier Wildbahn geschätzt, und es existieren keine formellen Schutzmaßnahmen. Deshalb ist ein umfassender Aktionsplan mit koordinierten Maßnahmen dringend erforderlich. Dieser wird Bedrohungen reduzieren, Lebensräume erhalten, die lokale Bevölkerung einbinden und Krankheiten überwachen. Die Stiftung Artenschutz unterstützt die Entwicklung dieses Plans und die Organisation eines Workshops, der alle relevanten Akteure zusammenbringt – darunter Wissenschaftler, Naturschutzorganisationen, Gemeindemitglieder, Regierungsvertreter und Förderinstitutionen.  Die Zusammenarbeit erfahrener Organisationen und Fachleute, darunter die Atelopus Survival Initiative (ASI) und das Centro Jambatu, gewährleistet eine fachkundige Umsetzung. Während ASI mit ihrem internationalen Netzwerk die strategische Planung unterstützt, bringt Centro Jambatu seine Expertise in der Nachzucht und Populationspflege ein. Die Jambato Allianz und die lokale Verwaltung von Angamarca liefern wertvolle Erkenntnisse zur Forschung, zum Schutz vor Ort und zur Einbindung der Gemeinschaften. 


Das Projekt stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, langfristige Schutzmaßnahmen für die Quito-Stummelfußkröte zu etablieren und weitere Ressourcen für ihren Erhalt zu mobilisieren. Darüber hinaus könnte das Modell auch für andere gefährdete Arten als Vorbild dienen und den Artenschutz in Ecuador insgesamt stärken. Nur durch entschlossenes Handeln und koordinierte Anstrengungen kann die Jambato-Kröte vor dem endgültigen Verschwinden bewahrt werden. 

Projektsteckbrief

 

Art

Trivialname

  • Atelopus ignescens
  • Jambato-Kröte, Quito-Stummelfußkröte

 

Bedrohungen

  • Verschmutzung von Lebensräumen, Brandrodung und Prädation durch invasive Forellen

 

Maßnahmen

  • Verringerung der Bedrohung, Erhaltung von Lebensräumen, Engagement der Gemeinschaft und Überwachung von Krankheiten

 

Partner (implementierend/kollaborierend)

  • Alianza Jambato