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Salamander-Chytridpilz und heimische Amphibien

Die Bedrohung durch den Salamander-Chytridpilz für heimische Molche

2010 wurde der aus Südostasien stammende Salamander-Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) erstmalig in Europa nachgewiesen. Seitdem breitet sich die von ihm verursachte Krankheit – auch als Salamanderpest bekannt – in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Spanien aus. Vor allem aber in Deutschland ist der gefährliche Pilz auf dem Vormarsch. Mit etwa 70 bekannten Ausbrüchen verteilt auf die Eifel, das Ruhrgebiet und Bayern gilt das Land mittlerweile als Hotspot dieser neu auftretenden Infektionskrankheit.

 

Infektionsversuche zeigen, dass die meisten Arten der Familie „echten Salamander und Molche“ (Salamandridae) sehr empfindlich gegenüber dem Salamanderpilz sind. Abgesehen vom Feuersalamander (Salamandra salamandra) sind allerdings Studien zu den Auswirkungen von Bsal auf heimische Molcharten selten. Studien zeigten, dass sich einige Arten wie der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) von Bsal erholen können, für andere Arten (Lissotriton vulgaris, L. helveticus) wird das auch vermutet.

 

Im Gegensatz dazu scheint die Salamanderpest den Nördlichen Kammmolch (Triturus cristatus) stark zu beeinträchtigen und zu einem Populationsrückgang zu führen. Andere Molcharten, die zur gleichen Gattung gehören, wie der Marmormolch (Triturus marmoratus) erleiden ebenfalls starke Populationsrückgänge durch Bsal.

 

Da sich bisherige Studien über die Wirt-Parasit-Wechselwirkung hauptsächlich auf  Bsal und Feuersalamander konzentrieren, besteht ein dringender Bedarf auch andere Arten/Gattungen in die Forschung einzubeziehen.

 

Die vorliegende Studie aus der Universität Trier ist eine Fortsetzung der allerersten Fang-Wiederfang-Studie aus dem Jahr 2020.  Diese konzentriert sich auf die Auswirkungen des Chytridpilzes auf die Populationsdynamik vom Berg-, Teich- und vor allem dem Kammmolch an zwei Standorten im Nationalpark Eifel, an denen Bsal nachgewiesen wurde. Die Studie soll Antworten auf die Fragen liefern, wann eine Bd-Infektion auftritt, ob sie diese die Überlebenswahrscheinlichkeit der Tiere beeinflusst und ob heimische Molcharten als Reservoir oder sogar Überträger für den Chytridpilz dienen.

 

Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung Eifel als langfristiges Monitoringprogramm für die Molcharten diesen Standorten etablieret werden.

 

 

Projektziele:

 

 

 

 Geplante Aktivitäten:

 

 

Dieses Projekt wird durch den Münchner Tierpark Hellabrunn finanziert.

 

Partner des Projektes: Universität Trier