Vom Boden bis zum Kronendach: Untersuchung der Lemurenpopulationen im Südwesten Madagaskars durch den Einsatz von Kamerafallen in den Baumkronen und in Bodennähe
Madagaskar ist die Heimat von über 110 Lemurenarten, von denen 95 % vom Aussterben bedroht sind. Leider ist Madagaskar auch eines der ärmsten Länder der Welt und hat über 80 % seiner ursprünglichen Waldbedeckung aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Brandrodung und Abholzung verloren.
Ein internationales Projektteam wird die Bedrohungsfaktoren für die 13 im Ranomafana-Nationalpark vorkommenden Lemurenarten untersuchen. Zu diesem Zweck werden Kamerafallen im gesamten Gebiet des Nationalparks aufgestellt, die Hälfte davon in den Baumkronen. Dies ist ein recht neuartiger Ansatz, da es bisher nur sehr wenige Kamerafallen-Studien zur Untersuchung von baumbewohnenden Primaten gibt. Zusätzlich werden an den Stellen, an denen die Kamerafallen installiert sind, Daten über die Vegetation und die hier auftretenden Störungen gesammelt, um Gefährdungsfaktoren und deren Einfluss auf die Lemurenverbreitung zu bestimmen. Die Ergebnisse aus dem Projekt sollen eine Grundlage für Schutzmaßnahmen, Aktionspläne und Gutachten für die Rote Liste der IUCN liefern.
Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die freundliche Unterstützung vom Zoo Augsburg.
Zielart: Vari (Varecia variegata), Großer Bambuslemur (Prolemur simus), Goldener Bambuslemur (Hapalemur aureus)
Projektort: Madagaskar
Implementierender Partner: University of Calgary
Förderzeitraum:
Januar 2022 - Dezember 2022